galerie weisser elefant
17. 4. – 15. 5. 2021
JEONGMOON CHOI
PATRICIA DETMERING
ALICE DITTMAR
VEMO HANG
BETTINA KHANO
ANDREAS SCHMID
Der Himmel ist eher eine Vorstellung als ein konkreter Gegenstand, mehr Schein als Sein. Wir können ihn nicht sehen, hören, riechen, schmecken oder gar berühren. Und trotzdem verbinden wir etwas wie eine Empfindung mit ihm. Der einzige Sinn aber, der uns Nähe fühlen lässt, ist die Sehnsucht. Und dafür haben wir nicht einmal ein Organ.
Es geht uns mit dem Thema der Ausstellung um eine Suche nach möglichen Perspektiven. Oben und Unten sind dabei wiederum Gleichnisse für eine durchaus ungewisse Einstellung. Wobei es uns weniger um künstlerische Höhenflüge geht als um ein tieferes Eintauchen in Sinneseindrücke (engl.: sensations). Ganz konkret: um einen Überblick durch Geisteskraft.
Die Ausstellung soll im Ganzen wirken. Gemeinsam ist den Arbeiten ein ausgreifender Horizont, in dem wir Erscheinungen des Himmlischen als Perspektive verstehen und Momente erfassen, in denen wir uns weiter als gewöhnlich mit dem „Ganzen“ verbunden fühlen, in alltägliche Spannungsfelder eingebunden. Manchmal kann das wie ein Blitz erscheinen, ein Sonnenstrahl, der Hoffnung gibt, ganz aus heiterem Himmel.
Auffällig ist dabei, dass himmlische Wesen wie Engel, Devas oder Götter immer genau den Vorstellungen entsprechen, die wir uns von ihnen machen. Und sie werden wohl weiter so real existieren wie unsere Idee von ihnen. Nur die Assoziation des Himmels mit etwas wie einem Paradies hat ihren Zauber verloren, seit wir ihn bereisen und auf unseren Planeten herabsehen können. Allein die Erde bleibt die beste aller Welten, solange es keine andere gibt.
R. Bartholomäus